Großformatige Keramiken aus Feinsteinzeug sind auf dem Markt begehrt. Viele Formate lassen sich problemlos von Hand verlegen. Den steigenden Marktanteilen und gutem Handling steht derzeit allerdings kein gültiges Regelwerk gegenüber.
Eine Verlegung in ungebundener Bauweise ist, langfristig gesehen, nicht fachgerecht. Auf Grund des ungünstigen Verhältnisses von Dicke zur Länge und dem geringen Eigengewicht kann keine ausreichende Lagestabilität erreicht werden.
In der Praxis haben sich – in Anlehnung an die ZTV Wegebau – Bauweisen etabliert, bei denen die Keramikelemente, versehen mit einer Haftschlämme, frisch in frisch in Drainagemörtel verlegt werden. Die Schichtdicken sollten sich im Wesentlichen an der ZTV Wegebau orientieren (> 6 cm). Auf die ungebundene Tragschicht folgt der Drainagemörtel und darauf der Belag. Einen optimalen Haftverbund erzielen Anwender mit der trassvergüteten Haftschlämme TNH-flex von tubag. Diese wird mit einer 6 mm Zahnung vollflächig auf die Unterseite der Platte aufgebracht. Anschließend wird die Platte in den frischen Bettungsmörtel geklopft.

Bei den Fugenbreiten gibt die DIN 18352 für trockengepresste, rektifizierte oder kalibrierte Platten Fugenbreiten von 2 bis 8 mm vor (bei stranggepressten keramischen Fliesen und Platten mit Kantenlängen von bis zu 30 cm, 4-10 mm). Eine Fuge unter 6 mm ist für den Außenbereich jedoch nicht ausreichend. Durch Temperaturbelastungen stehen gebundene Außenbeläge immer unter einer gewissen Grundspannung. Eine Fuge mit einem Querschnitt von nur 2 mm ist nicht in der Lage, eine ausreichende Stabilität zu entwickeln. Technisch gesehen benötigen große Formate breitere Fugen als kleinere Formate. Die ZTV Wegebau gibt bei Pflaster und kleinen Platten eine Fugenbreite zwischen 5 und 15 mm vor – bei Platten > 600 mm zwischen 10 und 15 mm. In der Praxis hat es sich bewährt, bei der Verlegung von Feinsteinzeug im Außenraum mind. 1 Prozent der längsten Plattenseite als Fugenbreite anzunehmen. Das heißt bei einer 60 cm Platte: Die Fugenbreite sollte mindestens 6 mm betragen. Für die Ausführung der Fuge sieht die Systemlösung von tubag den einkomponentigen Pflasterfugenmörteln PFK für wasserdurchlässige Fugen vor.

Zur Verfugung von großformatigen keramischen Elementen eignen sich unterschiedliche Verfahren. Beim klassischen Einschlämmverfahren werden Pflasterfugenmörtel in einer fließfähigen Konsistenz mit einem Doppellippengummischieber in die Fugen eingeschlämmt. Nach einer bestimmten Abbindezeit, abhängig von Produkt und der Witterung, wird der überschüssige Mörtel abgespült oder bei harzgebundenen Produkten abgekehrt. Eine Besonderheit bei keramischen Oberflächen liegt in deren geringer Saugfähigkeit begründet. Bei Produkten, bei denen die Mörtelreste mit Wasser abgespült werden, ist es notwendig, im Anschluss die Plattenoberfläche abzuwischen, sodass keine Wassertropfen auf der Oberfläche verbleiben.
Bei porösen Oberflächen wie Beton oder Naturstein wird das überschüssige Wasser von den Steinen aufgenommen. Minimale Bindemittelrückstände verschwinden nicht sichtbar im Stein. Bei keramischen Belägen muss diese Feuchtigkeit verdunsten und Kalk oder Bindemittelrückstände im Wasser lagern sich sichtbar auf der Oberfläche ab. Bei Pflasterfugenmörtel auf Epoxidharzbasis kann aufgrund der geringen Saugfähigkeit ein deutlicher Bindemittelfilm zurückbleiben. Auch wenn dieser mit der Zeit abwittert, kann er als störend empfunden werden. Grundsätzlich sollten immer Testflächen angelegt werden.
Auch Plattenbeläge aus Feinsteinzeug benötigen bei gebundener Verlegung Bewegungsfugen, um thermische Spannungen aufnehmen zu können. Grundsätzlich sollten Bewegungsfugen an Gebäudeanschlüssen, Einfassungen, aufgehenden Bauteilen, an Rinnen oder Einbauten vorgesehen werden – außerdem dort, wo ein Wechsel des Untergrundes vorhanden ist. In der Fläche wird ein regelmäßiges Raster benötigt. Praktikable Feldabmessungen einer Kantenlänge < 4 m haben sich bewährt. Mit Belägen aus Feinsteinzeug lassen sich ansprechende und moderne Flächen im Außenraum erstellen. tubag hat dafür ein Mörtelsystem entwickelt, dessen spezifische Baustoffeigenschaften den Anforderungen von Werkstoff und Witterungseinflüssen gerecht werden. Damit lassen sich beständige funktionale Beläge erstellen, die dauerhaft optisch überzeugen.
Ein Beitrag von unserem Partner tubag.