
Nun, da die ersten Monate des Jahres vorbei sind, zeigen sich schon die ersten Zeichen des bereits skizzierten Nachfragerückgangs. Die Baugenehmigungen gingen im Jahr 2022 um 6,9 Prozent zurück, wobei in den letzten Monaten regional sogar zweistellige Rückgänge zu verzeichnen waren. Eine ähnliche Entwicklung wird auch für 2023 erwartet.
Gleichzeitig rechnet auch die Bundesregierung in Zukunft nicht mit sinkenden Baupreisen; vielmehr wird ein Anstieg um 6 Prozent für 2023 erwartet und für 2024/2025 ebenfalls eine Verteuerung um jeweils 2,5 bis 3 Prozent. Zwar ist der Materialmangel weitgehend behoben, aber es wird deutlich, dass Baumaterial nachhaltig im Preis gestiegen ist. Die winterliche Witterung bis ins zweite Quartal hinein hat nun in weiten Teilen auch den Saisonstart der Bauwirtschaft verzögert.
Einen Hoffnungsschimmer gibt es zumindest: Sollten die Finanzierungskosten wieder spürbar sinken, kann aufgrund freier Kapazitäten flexibel auf die steigende Nachfrage reagiert werden. Dazu müssen die Indikatoren Inflation und Leitzins genau beobachtet werden.
Es wird wieder mehr gedruckt werden. Ja, Sie lesen richtig. Aber natürlich nicht auf Papier, sondern mit Beton im 3D-Gebäudedruckverfahren. Es gibt mittlerweile nicht nur Prototypen, sondern schon bewohnbare Einfamilienhäuser, und das sogar in Deutschland. In unserer aktuellen Ausgabe Roh- und Hochbau widmen wir uns ausführlich dem 3D-Gebäudedruck.
Lesen Sie ab Seite 6 welche Rolle diese Zukunftstechnologie einnehmen kann, wo momentan die Grenzen und Schwachstellen sind und warum der 3D-Gebäudedruck nicht nur für Entwicklungsländer und Katastrophengebiete interessant ist. Die Unternehmen der Bauwirtschaft sollten sich fragen, an welcher Stelle dieser Wertschöpfung sie zukünftig partizipieren wollen.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe – und bleiben Sie neugierig!